Do, 9. Juni 2022 // 19 Uhr: Restaurierung Farbputze

Einladung in die "Infostation Hufeisensiedlung": Informationen zur denkmalgerechten Restaurierung und Erneuerung der farbigen Fassadenputze – Vortrag mit Fragestunde, Buchpräsentation und Filmvorführung

An alle Haushalte der Reihenhäuser der Bauabschnitte I, II und VI

Einladung in die "Infostation Hufeisensiedlung"
am Donnerstag, den 9. Juni 2022 um 19.00 Uhr:
Informationen zur denkmalgerechten Restaurierung und Erneuerung der farbigen Fassadenputze – Fachvortrag mit Fragestunde und Diskussion plus
Buchpräsentation "Sechs Siedlungen der Berliner Moderne", zwanglosen Gesprächen und
abendlicher Filmvorführung von "Ein gebautes Versprechen"

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe Hauseigentümer/innen,

im Vorfeld unseres Festes in der „Hüsung“ am 11.6. laden wir Sie gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt Berlin zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, den 9. Juni um 19.00 Uhr in das vom Verein betriebene Café in der Infostation in der Fritz-Reuter-Allee 44 ein.

Es geht um die Sanierung und Erneuerung der farbigen Fassadenputze, die unserer Siedlung einen so einzigartigen Charakter verleihen. Um Monotonie zu vermeiden, gestaltete der Architekt Bruno Taut 1925–30 die Fassaden mit durchgefärbten Putzen. Dabei gruppierte er die Häuser paar- oder serienweise, so dass sich anhand der Farbgebung optische Einheiten bildeten. Die Haltbarkeit dieser Technik ist erstaunlich: Auch nach fast 100 Jahren sind die dunkelrot, ockergelb und blau durchgefärbten Putze zwar noch weitgehend intakt, weisen aber oft auch kleine Risse oder Schäden auf. Um sie fachgerecht zu erhalten, wurden im Auftrag der Denkmalbehörden Musterlösungen erarbeitet, die im Rahmen eines Bildvortrags der Restauratorinnen des Büros Hirsch Rütt + Partner präsentiert und erläutert werden.

Neben der technischen Umsetzung soll es bei Vortrag und Fragestunde auch um die notwendige Einholung von Genehmigungen und bestehende Fördermöglichkeiten gehen. Zusätzlich zum Landesdenkmalamt und den Restaurator/innen werden auch Vertreter/innen der für Genehmigungen zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde Neukölln anwesend sein.

Als zweiten Programmpunkt wird es eine Buchpräsentation geben: Der bereits im Hebst 2021 erschienene, hochwertig produzierte Band zu den "Sechs Siedlungen der Berliner Moderne“ (ISBN 978-3-87437-600-6) umfasst 232 Seiten mit zahlreichen Fotos und Aufsätzen zu den sechs, 2008 gemeinsam als UNESCO-Welterbe eingetragenen Siedlungen. Gleich acht der insgesamt 34 Aufsätze sind der Hufeisensiedlung und den hier vor Ort umgesetzten Projekten und Initiativen gewidmet.

Nach Vortrag und Buchpräsentation besteht ab ca. 20.00 Uhr Gelegenheit für lockere Gespräche bei einem Glas Wein, Wasser oder Saft. Als letztes Highlight des Abends werden wir gegen 20.30 Uhr noch einen 45-minütigen Dokumentarfilm zu den sechs Siedlungen zeigen, bei dem auch einige Bewohner/innen interviewt wurden.

Wir freuen uns auf einen informativen und spannenden Abend bei hoffentlich bestem Wetter und würden uns freuen, wenn Sie auch vorbeikommen mögen.

Mit freundlichem Grüßen

• Der Vorstand der "Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz e.V"
• Landesdenkmalamt Berlin

In Kooperation mit:

• Untere Denkmalschutzbehörde Neukölln
• Hirsch Rütt + Partner
• Anton H. Konrad Verlag
• Filmproduktion opticalflow
• Ben Buschfeld (Organisation in Abstimmung. mit dem FFHBB e.V.)

Weitere Informationen finden Sie unter www.facebook.com/ben.buschfeld oder bei nebenan.de (dort bei Veranstaltungen 9.6.2022)

Informationen im Nachgang zur Veranstaltung am 9. Juli 2022

• Wer an dem Abend partout keine Zeit hatte, kann in den folgenden Wochen im hinteren roten Raum einige Demo-Tableaus der Putz-Musterflächen vor Ort in der Infostation Hufeisensiedlung besichtigen. Diese werden für einige Zeit Teil der immer Fr und So nachmittags von 14 bis 18 Uhr geöffneten Ausstellung sein.
• In der Infostation liegen auch zwei Sätze mit Ausdrucke aktueller Informationen für Denkmaleigentümer/innen aus. Sie erklären, die im Berliner Denkmalschutzgesetz (§8 DSchG Bln) festgelegten Rechte und Pflichten. Diese wurden aber auch in den Vortragsfolien des Landesdenkmalamt (LDA) erläutert.
• Wie von den Expertinnen des Büro Hirsch, Rütt + Partner berichtet, wird es - dank einer Hersteller-Kooperation - die speziell in der Hufeisensiedlung benötigten durchgefärbten Putze in Kürze auch als bestellbare Sackware zu kaufen geben. Für die Farben Dunkelrot, Ockergelb und Weiss steht die Produktion bereits. Für den etwas komplizierteren Blauton sind Rezepturen noch in der Entwicklung.
• Grundsätzlich gilt: Die Reparatur und in Ausnahmefällen auch die vollständige Erneuerung der Fassadenputze ist genehmigungspflichtig. Sie obliegt von daher den Eigentümer/innen und ist nach den Vorgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde (UD) auszuführen. Maßnahmen, die der Instandhaltung des Denkmals dienen, sind steuerlich abzugsfähig. Im Vorfeld ist diesbezüglich allerdings Kontakt mit dem Landesdenkmalamt (hier, Herrn Monzka) aufzunehmen.
• Erste Ansprechpartnerin für Anfragen und Genehmigungen ist standardmäßig immer die Untere Denkmalschutzbehörde Neukölln. Hier ist Frau Lange für die Eigentümer/innen der Reihenhäuser der Bauabschnitte I + II rund ums Hufeisen zuständig und Frau Milardovic für diejenigen mit Häusern im Bauabschnitt VI südlich der Parchimer Allee.
• Sobald vonseiten des Herstellers eigene Artikelnummern, Bezugsadressen sowie Textbausteine für die Ausschreibung von handwerklich-restauratorischen Arbeiten zur Verfügung stehen, werden wir hier auf der Website in der Rubrik Denkmal-Basisinfo sowie über Newsletter und Aushänge darüber berichten.
• Da bei der Diskussion aus dem Publikum auch Nachfragen zu der Denkmalverträglichkeit und Verfügbarkeit alternativer Heizmethoden kamen, beachten Sie bitte auch die bereits 2011 hier publizierten Musterlösungen zur denkmalverträglichen energetischen Ertüchtigung einzelner Bauteile. Wählen Sie hierzu in der Rubrik Denkmal-Basisinfo oben rechts den Navigationspunkt "MODERNISIERUNG". Alle diese Details können über die Buttons am unteren rechten Seitenende immer auch als PDF generiert, gespeichert und versendet werden.