Beispiel einer aus Privatinitiative authentisch restaurierten Farbgebung mit Mineralfarbanstrich an den Wänden und Dunkelrot lackiertem Dielenboden. Im Vordergrund ist einer der nur noch sehr selten erhaltenen Original-Kachelofen zu sehen.

Innenräume und Farbkonzepte

Bruno Taut setzte Farben als psychologisches, dekoratives und raumbildendes Element ein - an der Fassade ebenso wie im Innenbereich. Für ihn war die Farbe doppelt wirksam: Sie war‚ Zeichen des neuen Glücks' und verbreitete zugleich volkstümliche Heiterkeit. Taut sprach von ihrer "frugalen Reinheit". Dabei sollte eine nach persönlicher, subjektiver Neigung gewähltes Spektrum das Farbspiel der Natur ergänzen und in Dialog treten.

Farbe als Thema der Zeit

Taut lieferte damit einen eigenständigen Beitrag in einer auch andernorts und zu gleicher Zeit intensiv geführten Diskussion. So strebten die De Stijl-Künstler ab 1919 eine radikale Beschränkung auf Primärfarben an, während der französische Architekt Le Corbusier eine eigene Farbenpalette vor allem zur Raumakzentuierung nutzte. Als eine Folge dieser vielfältigen gestalterischen Diskussion entwickelte das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung 1927 den RAL -Farbfächer für die Anwendung am Bau. Die Farbenfreudigkeit der Bauten Tauts macht einen Gutteil der besonderen Qualität der Siedlungen aus.

Innenräume und Grundrisse

Die Grundrisse orientierten sich am neuen Ideal der Kleinfamilie. Getrennte Zimmer für Wohnen und Schlafen, geflieste Bäder, Balkon oder Loggia, Doppelfenster, elektrisches Licht, oft Zentralheizung und immer häufiger auch Kinderzimmer markierten die konzeptionellen Eckpunkte der Zuschnitte.

Die Grundrisse orientierten sich am neuen Ideal der Kleinfamilie. Getrennte Zimmer für Wohnen und Schlafen, geflieste Bäder, Balkon oder Loggia, Doppelfenster, elektrisches Licht, oft Zentralheizung und immer häufiger auch Kinderzimmer markierten die konzeptionellen Eckpunkte der Zuschnitte. Auch dabei erzwangen indes die schwindenden Ressourcen der Stadt Änderungen der ursprünglichen Ansätze. Nicht zuletzt deshalb überwiegen bei den später entstandenen Siedlungen kleine Wohnungen bis zu einer Größe von zwei Zimmern.

Anmerkung: Leider wurden die Farbgebung der Innenräume der Hufeisensiedlung nie flächendeckend untersucht, so dass hierzu von Amts wegen keine hausindividuellen Befunde vorliegen.