27.05.2018

So, 3. Juni 2018 ab 11 Uhr: Welterbe-Festakt + Fachkonferenz

Vor rund 10 Jahren wurde die Hufeisensiedlung als Welterbe eingetragen. Dazu gibt es am Welterbe-Sonntag einen Festakt im Gutshof Britz sowie eine Konferenz, Führungen und ab 19 Uhr einen Umtrunk.


Knapp 10 Jahre ist es jetzt her, dass die Hufeisensiedlung als UNESCO-Welterbe eingetragen wurde. Das muss gefeiert werden, ganz offiziell und eher informell. Hierzu findet diesen Sonntag, den 3.6. ein Festakt mit Reden (11:00 Uhr), Führungen (17:30) und Get together (19 Uhr). Das Ganze wird veranstaltet vom Landesdenkmalamt in Kooperation mit Tautes Heim und unserem Verein. Parallel und dazwischen eingebettet findet eine publikumsoffene internationale Fachkonferenz zu Betonbauten der Moderne und deren Restaurierung statt (13:00-17:30 Uhr). Das Ganze startet auf dem Gutshof von Schloss Britz und endet in der Infostation. Jeder ist willkommen. Der Eintritt ist frei.

P.S.: Ein weiterer Festakt wird am 4.7. in der Wohnstadt Carl Legien stattfinden.
(siehe Save-the-date unten)

 

UNESCO-Welterbetag
Sonntag, der 3. Juni 2018

Programm:
11:00-12:30 Uhr: Denkmalsalon + Festakt "10 Jahre Berliner Welterbesiedlungen"
13:00-17:15 Uhr: Denkmaldialog + Konferenz "Modernes Erbe in Beton"
17:30-19:00 Uhr: Führung durchs UNESCO-Welterbe "Hufeisensiedlung" + Ausstellungsbesuch
19:00–20:30 Uhr: Get together + Umtrunk in der Infostation im Hufeisen

Veranstaltungsort: ab 11 Uhr: Schloss und Gutshof Britz,
Kulturstall, Alt-Britz 73, 12359 Berlin
ab 19 Uhr: Infostation, Fritz Reuter Allee 44

Anfahrt mit ÖPNV:
- Bus M46: Fulhamer Allee (300m) – oder
- U-Bahnlinie U7: Parchimer Allee (1km)

Event-Seite bei Facebook:
Facebook-Event 3.6.2018

 

 

Was ist der Anlass?

Für 2018 hat die Europäische Union offiziell das "European Cultural Heritage Year" ausgerufen. Hiermit soll in Zeiten von Brexit und neuer nationaler Alleingänge der Europäische Gedanke wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gehoben werden, indem insbesondere das gemeinsame baukulturelle Erbe thematisiert, besprochen und besucht wird. Aber das ist nicht alles, denn außerdem steht ja auch ein besonderes Jubiläum an, dass geradezu perfekt zu diesem Thema passt: 10 Jahre Berliner UNESCO-Welterbe-Siedlungen. Am kommenden Sonntag ist der Internationale Welterbetag. Aus diesem Grund organisiert das Landesdenkmalamt Berlin – in enger Kopperation mit dem ortsansässigen Gestalter Ben Buschfeld – den Festakt und die Konferenz plus einige sich am Montag anschließende Fachexkursionen für die ausländischen Gäste und Referenten. Die Ausrichtung des Umtrunks und lockeren Zusammensein abends in der Infostation wird vom Verein der "Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz" ausgerichtet. Alle Veranstaltungen am Sonntag sind publikumsoffen und frei. Wir freuen uns, wenn Sie vorbeikommen mögen!

 

Was sind die Themen?

11:00-12:30 Uhr: Denkmalsalon Festakt "10 Jahre Welterbesiedlungen"
Im Sommer 2008 wurde sechs Berliner Siedlungen gemeinsam als UNESCO-Welterbe eingetragen. Die über sieben Bezirke verteilten, zwischen 1913-1932 entstandenen Anlagen dürfen damit seit 10 Jahren ganz offiziell als der wichtigste Beitrag Berlins zur internationalen Architekturgeschichte gelten. Dieser Umstand gehört in dem "European Cultural Heritage Year 2018" natürlich entsprechend gewürdigt: Bereits zu Beginn des 20. Jhs. suchte und fand man hier Antworten auf Fragen, die sich in vielen Metropolen Europas bis heute und aktuell wieder vermehrt stellen: Wie wollen wir leben? Wie kann lebenswerter Wohnraum entstehen? Was kann die Politik dazu beitragen? Heute, 10 Jahre nach der UNESCO-Entscheidung ist es Zeit für einen Blick zurück und zugleich nach vorn: Was macht Berlins jüngstes Welterbe so besonders? Wie kam es zu der Nominierung? Was hat sich durch den UNESCO-Titel geändert? Wie lebt es sich im Welterbe? Welche Projekte, Initiativen und Ausblicke gibt es? Diese sind nur einige der Fragen, die im Rahmen des Festakts und den sich nachmittags anschließenden Führungen (s.u.) gestreift werden sollen und die uns als Bewohner der sicher prominentesten der sechs Siedlungen besonders betreffen.

13:00-17:15 Uhr: Konferenz "Modernes Erbe in Beton"
Kaum ein Baustoff hat im vergangenen Jahrhundert die Architektur so stark beeinflusst wie Beton. Betonbauten prägen teilweise bereits das Bild der frühen Moderne, noch viel mehr aber das der Nachkriegszeit. Auch in den jüngeren der sechs 2008 als UNESCO-Welterbe ausgewiesenen "Siedlungen der Berliner Moderne" fand Beton als innovativer Baustoff frühe und zunehmende Verwendung. In späteren, an die Tradition unserer Siedlungen anknüpfenden großen Berliner Wohnungsbauprojekten (wie etwa dem Hansaviertel, der Gropiusstadt oder der Ernst-Thälmann-Siedlung) ist er dann gar nicht mehr wegzudenken und konstruktive Grundlage. Aber auch dieser scheinbar so feste Werkstoff unterliegt natürlichen Alterungsprozessen und Witterungseinflüssen: Fehlende Beständigkeit, Immissionen, mechanische Belastungen, Korrosion, Probleme bei der Konstruktion sind hier nur einige Schlagworte, die für Probleme sorgen. Betonsanierung ist somit ein großes Thema in der Pflege von Denkmälern des 20. Jhs. geworden. Dabei ist es oftmals eine Gratwanderung, technische Erfordernisse und denkmalgerechte Anforderungen in Einklang zu bringen. Die bei der publikumsoffenen internationalen Tagung vorgestellten Fallbeispiele bringen prominente Anschauungsobjekte aus dem In- und Ausland in den Fokus, an denen Einzelfallentscheidungen verdeutlicht und diskutiert werden sollen.

17:30-19:00 Uhr: Führung durchs Welterbe "Hufeisensiedlung/Großsiedlung Britz"
Obwohl überwiegend noch traditionell mit Ziegel- und Putzfassaden errichtet, experimentierten auch die zwischen 1913-32 entstandenen sechs Welterbesiedlungen bereits vereinzelt mit neuen Baustoffen und markieren auch den Aufbruch in den Wohnungsbau der Nachkriegsmoderne. Die direkt an das idyllische Gelände des Britzer Schlosses anschließende Hufeisensiedlung von 1925-30 ist sicherlich die bekannteste der sechs Welterbesiedlungen und wird von den Konferenzteilnehmern im Anschluss im Rahmen eines geführten Rundgangs besichtigt werden. Dieser letzte Programmpunkt ist eine Kooperationsprojekt zwischen dem Landesdenkmalamt, dem Verein der "Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz" sowie zweier ortsansässiger, stark im Denkmalschutz aktiver Mitglieder: Zwei Gruppen werden daher auch das von Katrin Lesser und Ben Buschfeld betriebene mietbare Museum www.tautes-heim.de besuchen – eins der insg. nur drei Berliner Objekte, die bereits den "European Union Prize for Cultural Heritage/Europa Nostra Award" erhielten. Bei starker Nachfrage wird der Verein weitere Gruppenführungen auf Deutsch anbieten, bei denen auf Wunsch ebenfalls eine Wohneinheit besichtigt werden kann. Alle Führungen enden in der Infostation im rechten Kopfbau des Hufeisens, Fritz-Reuter-Allee 44. Hier findet dann ab ca. 19:00 Uhr ein kleiner Umtrunk statt, zu dem wir Sie alle herzlich einladen wollen, um auf den Welterbetitel und unsere Siedlung anzustossen! Hier soll auch ein Vorauszug eines bereits vor rund 10 Jahren begonnenen Films zu den sechs Welterbesiedlungen und dortigen Restaurierungsarbeiten gezeigt werden.

Kommen Sie vorbei:
Der Einritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung.
Die Führung(en) werden ebenfalls auf Deutsch und Englisch angeboten.
Auf dem Gutshof Britz besteht für Selbstzahler die Möglichkeit zu einem Mittagsimbiss.

Weitere Infos zu Konferenz und Referenten finden Sie im anliegenden PDF und unter
www.berlin.de/landesdenkmalamt/veranstaltungen/berliner-denkmalsalon/modernes-erbe-in-beton-694821.php

 

P.S.: Save the date / Terminhinweis II: 4.7.

Und noch ein Termin zum Vormerken: Am Mi, den 4. Juli veranstaltet die Deutsche Wohnen, ebenfalls aus Anlass des 10-jährigen Welterbe-Jubiläums, ab dem späten Nachmittag ein Mieterfest in der "Wohnstadt Carl Legien". Die ebenfalls zum Welterbe zählende, sehenswerte und von Bruno Taut entworfene Siedlung entstand 1928-32 und liegt etwa drei Straßenblöcke nördlich des S-Bahnhofs Prenzlauer Allee. Im Rahmen des Festes unter freiem Himmel wird eine Wanderausstellung und abends dann ein längerer Film zu den sechs Siedlungen mit diversen Impressionen und Bewohner-Interviews erstmalig zu sehen sein.